Keine Zeit für keine Pausen

Keine Zeit für keine Pausen

Wenn Du’s eilig hast, gehe langsam“ schrieb Konfuzius vor 2.500 Jahren. Wenn viel zu tun ist in wenig Zeit, braucht’s viele Pausen, sagt die Psychologie heute.

Wie lange können Sie sich konzentrieren? 20 Minuten? 45 Minuten? Oder eineinhalb Stunden? Alle drei Antworten stehen auf solidem wissenschaftlichen Boden. High Performance im Hirn spielt’s nicht länger als 20 Minuten. Etwa 45 Minuten lang schaffen wir geistig anspruchsvolle Arbeit. Und die gewohnte Arbeit können wir auch für 1,5 Stunden gut abspulen. Doch dann geht die Leistungskurve bergab: Die Effizienz sinkt, die Fehlerhäufigkeit steigt, damit auch die Unfallwahrscheinlichkeit.

Pausen sind am effektivsten dort, wo die Leistungskurve zu fallen beginnt. Da reichen fünf Minuten oder sogar nur ein Tätigkeitswechsel – also zum Beispiel weg vom Bildschirm und die Unterlagen vom Kollegen holen. Wer rechtzeitig kurze Pausen macht, braucht im Laufe eines langen Arbeitstags insgesamt am wenigsten Pausen, um seine Leistungskurve hoch zu halten.

Führungskräften, die mir als Arbeitspsychologe immer wieder versichern, sie hätten einfach keine Zeit um Pause zu machen, entgegne ich daher: „Ich schaffe es nicht, auf Effizienz zu verzichten: Ich habe nicht genug Zeit, um keine Pausen zu machen.“
Mittagspause brauchen wir alle. Neue Studien zeigen, dass entstresst Essen zur Tagesmitte nicht nur gut ist für Regeneration und Verdauung sondern auch für tiefen erholsamen Schlaf in der Nacht. Einleuchtend, wenn man bedenkt, dass Schlafstörungen auch Rhythmusstörungen sind.

A propos Rhythmus: den brauchen wir nicht nur jeden Tag, sondern auch im ganzen Jahr. Wir sind immer noch Teile der Natur, die mit dem natürlichen Rhythmus ticken. Der hat jetzt um die Wintersonnenwende gerade mal sein „All Time Low“. Das Wachstum der meisten Pflanzen geht gegen Null. Und auch wir spüren: Es ist Zeit, ein wenig Ruhe zu finden.

Mag sie kürzer oder länger ausfallen:
Wir wünschen eine gute Winterpause