Habe d’Ehre mit Lehre

Habe d’Ehre mit Lehre

Lehrlinge sind die Zukunft. In ihrer Gegenwart erwähnt man das selten. Dabei könnten Unternehmen viel mehr von ihnen haben

„Wir bilden Lehrlinge aus!“ das hübsche Pickerl der Wirtschaftskammer prangt auf vielen Firmenportalen. Betriebe sind zu Recht stolz darauf, ihnen etwas auf den Berufsweg mitzugeben. Doch wer interessiert sich menschlich für die Jüngsten im Unternehmen – und dafür was der Betrieb von ihnen lernen kann?

Menschen, die erstmals im Leben die Arbeitswelt betreten, brauchen Orientierung: Wofür sind all diese Regeln gut? Was ist zu tun, wenn gerade wenig zu tun ist? Wenn sie das bekommen, können viele auch viel zurückgeben: Motivation, Freude an der neuen Aufgabe und: die „freshest eyes“ die man sich vorstellen kann.

Wenn das Vertrauen da ist und sie auf Augenhöhe reden können, stellen Lehrlinge oft die besten Fragen. Denn das sind die „naiven“, unbefangenen aus den Abteilungen „Muss das so sein?“ und „Wofür ist das gut?“. Das größte Bedürfnis heißt bei vielen ganz einfach: gesehen zu werden; von gleich zu gleich gegrüßt zu werden; Gefragt zu werden, wie es ihnen geht, wenn sie schlecht drauf sind (denn selten sind sie dann „cool“ wie viele meinen). Von selbst trauen sie sich oft nicht, etwas zu „outen“, das sie selbst betrifft.

Wenn, man sie fragt, dann sprechen sie. Viel und gern und spannend. Diese Erfahrung machen wir in unseren Lehrlings-Workshops. Was sie zu sagen haben, das geben wir gerne (anonym!) an die Betriebe zurück. Denn von seinen Jüngsten kann jedes Unternehmen viel lernen – wenn es sich traut.

Autoren:
Elisabeth Staudinger, Andreas Kremla